Ein Relaunch einer Website ist ein aufregendes Projekt. Es fordert alle Beteiligten heraus, bestehende Content-Strukturen, UX-Konzepte und Gestaltungen „abzureißen“, neu zu denken und von Grund auf wieder aufzubauen. Eine Aufgabe, der wir uns aus Gründen der Kreativität, des Handwerks und der Komplexität immer wieder gerne annehmen. Was aber, wenn die Zeit knapp wird oder das Budget begrenzt ist?

Wenn das Controlling „Nein“ sagt.

Auf Kundenseite bedeutet ein umfassender Relaunch einer WordPress-Website aber auch, dass wichtige Ressourcen langfristig verplant werden. Zudem – und dies ist zumeist das tragende Argument für ein „Tut uns leid. Gerade eher nicht.“: Es müssen Budgets freigemacht werden, die im Moment nicht verfügbar sind oder die für andere Themen benötigt werden. Beides Komponenten, die vor allem in Zeiten, in denen verhaltenes Wirtschaften gefragt ist und Entscheiderinnen durch fundamentale unternehmerischen Aufgaben gebunden sind, nicht „locker von der Hand“ gehen. Ganz gleich, wie sehr das aus Sicht des Marketings oder des Vertriebs notwendig erscheint.

No Elementor? No cry.

Unseren Kunden können wir hier durch eine wichtige Entscheidung helfen, die wir vor vielen Jahren getroffen haben. Und der wir bis heute treu geblieben sind. Seit jeher verzichten wir bei der Umsetzung von WordPress-Websites auf gekaufte Themes, „die man mal eben anpasst“ oder No-Code-Tools wie Elementor oder Divi. Ersteres verspricht meist mehr, als es halten kann – vor allem für Menschen, die Freude an Corporate Design und Brand haben, ist es ein Graus. Wenn in irgendwelche Layouts mal eben die Unternehmensfarben und das Logo gequetscht werden und dann „ist das unsere Visitenkarte im World Wide Web.“

Viele „No-Code-Lösungen“, mit denen man ohne wirkliche Programmierungen Websites bauen kann, sind zugegeben technologisch beeindruckend, in der Backend-UX oft herausragend. Und mit dem richtigen Menschen vor dem Monitor lassen sich damit auch visuell beeindruckende Ergebnisse erzielen. Es gibt gute Gründe, dies zu nutzen. Und auch wir experimentieren für „kleinere Websites“ damit. Aber wenn es um Websites geht, die mehr sein müssen, als eine Präsenz, erzeugen sie Code, der für SEO/SEA-Menschen gelinde gesagt „schwierig“ ist. Von einer vernünftigen Wartung mal abgesehen. Und es entstehen Content- und Code-Strukturen, die so starr sind, dass sie das Prinzip „Content-Management“ ad absurdum führen. Das Resultat ist eine in sich gekapselte Lösung, die dann eben so wie sie ist, im Web steht.

Unser Ansatz im Überblick

  • Wir verfolgen hier eine konsequente Trennung von Content-Strukturen und Design-Codes aus HTML und CSS.
  • Content-Strukturen werden so definiert und umgesetzt, dass sie neutral gegenüber dem Design stehen. Sie berücksichtigen Notwendigkeiten für Euer Online-Marketing.
  • Content ist nach einer kurzen Schulung für Euch und Eure Teams problemlos zu bearbeiten. Ohne, dass diese sich mit Farben, Schriften oder gar „Padding, Margin und Libraries“ herumplagen müssen.
  • Technologisch setzen wir zudem auf so wenig Plug-Ins, wie es geht.
  • Alles in allem erzeugen wir einen Footprint, der klein ist und nachhaltig betreut werden kann.
  • Semantisch passen wir die Seite auf alle Anforderungen Eures SEO-Partners an. Inklusive immer wieder notwendiger Justierungen.
  • Durch diese schlanke Code-Basis gepaart mit sauberem Caching laden die Seiten schnell. Das verbessert die UX und vor allem wesentliche SEO-Parameter.

So viel zur Theorie. Deren praktische Auswirkung sich nun für unsere Kunden mehr als auszahlt.

Der „kleine Relaunch“

Wie wertvoll dieser Ansatz ist, hat sich in den vergangenen Monaten gezeigt, in denen erwähnte Budgets oft nicht realisiert werden konnten. Wenn wir mit Kunden, deren Websites schon einige Jahre auf dem Buckel hatten, darüber ins Gespräch kamen.

Aus Gründen einer Neuausrichtung der Brand, strukturell-konzeptionellen Herausforderungen aus der SEO/SEA-Abteilung oder technologischen Aspekten wäre ein Relaunch sinnvoll gewesen. Dessen Realisierung jedoch nicht denkbar.

Die Lösung, die wir für unsere Kunden erarbeitet haben, nennen wir „Facelift“ oder „Refresh“. Je nachdem, ob es eher um visuelle oder auch um inhaltliche Überarbeitungen geht, die über die übliche Weiterentwicklung hinausgehen.

Mit Budgets, die einem Bruchteil eines umfänglichen Relaunches entsprechen, erarbeiten wir Konzepte, die bestehende Websites so weit voranbringen, dass diese mit dem aktuellen Stand Eures Corporate Designs, unternehmerischen Entwicklungen und technologischen Standards des Webs gleichziehen.

Erfahrungen aus der Praxis

Gestartet sind wir mit diesem Angebot im Herbst 2023. Aktuell befinden sich alle Projekte noch in Arbeit oder stehen kurz vor dem Launch. Dennoch können wir folgende Erfahrungen aus diesen Refreshes bereits wiedergeben:

  • Mit zu diesem Zeitpunkt bereits vier Kunden konnten wir Konzepte entwickeln, bei denen wir den wesentlichen Content und deren Strukturen erhalten konnten. Lediglich wenn es aus unternehmerischer Sicht sinnvoll erschien, wurde dieser ersetzt oder neu gedacht.
  • Teilweise konnten wir weite Teile des mehrere Jahre alten Codes zu 100% weiter nutzen oder auf niedriger Ebene refactoren. Nur in einem Fall war die Website satte 10 Jahre alt (und lief noch sehr stabil). Hier wurde der bestehende Code doch größtenteils ersetzt. Durch die Erhaltung oder automatisierte Umstrukturierung von Content konnten wir an anderer Stelle dennoch deutlich Zeit- und Finanzbudgets einsparen.
  • In zwei Fällen haben wir die Budgets genutzt, um die Website konzeptionell weiterzudenken. Dadurch, dass die WordPress-Themes zu 100% von uns programmiert wurde, war es ein leichtes, Landingpages für Performance-Marketing, Webinar-Kalender oder komplexe Blogs anzubauen. Ohne Kompromisse in die UX oder im visuellen Branding eingehen zu müssen. Wir sind uns sichern: von Außen betrachtet werden sich beide Websites wie ein Relaunch anfühlen.
  • Was Bestandteil aller Projekte war: die Auffrischung des viele Jahre alten Web-Designs. Um der Evolution des Brandings der Kunden Rechnung zu tragen. Und dem technologischen Aspekt, dass Display-Größen sich verändert haben und mittlerweile sehr vielfältig sind. Das verändert Seh-Gewohnheiten, denen wir damit gerecht werden.
  • In einem Fall haben wir den Anlass genutzt, insgesamt das Branding und Corporate Design aufzufrischen. Hier zuerst in klassischen Medien durch Stefanie und ihr Team. Torben als UX-Lead hat dies dann auf die Website übersetzt. Auch hier in beiden Fälle in einem Maß, dass für die Kundin wirtschaftlich gut abzubilden war. Von Vorteil war hier, dass wir das Unternehmen in allen Bereichen der Kommunikation betreuen.
  • Dass wir mit diesem Ansatz nicht alleine sind, zeigt der Fall Hammer & Herz. Hier konnten wir mit Codes und Strukturen weiterarbeiten, die eine Hamburger Kollegin offensichtlich mit dem gleichen Anspruch gedacht und umgesetzt hatte. Das erwähnen wir auch, um zu zeigen: Abhängigkeit entsteht hier nicht unbedingt. WordPress-Profis sollten problemlos mit unserer Arbeit umgehen können.

Je nach Aufwand konnten wir so die Budgets für die Refreshes auf ein Niveau von 25% bis 50% des ursprünglichen Budgets der Website senken. Variablen sind hier der Umfang des Design- und UX-Refreshes und der Umbau der Content-Struktur.

In Zeiten von Nachhaltigkeit

Sich gemeinsam weiterzuentwickeln und auch in herausfordernden Zeiten Lösungen für die Zukunft zu finden, sind wichtige Komponenten guter Beziehungen. Ganz gleich, ob im persönlichen Bereich oder in der professionellen Zusammenarbeit. Wir sind dankbar, dass wir mit unseren Kundinnen und Kunden zumeist sehr langfristig in allen Aspekten ihres Marketings arbeiten dürfen. Flexibilität und vorausschauende Konzepte sind dabei Aspekte, die wir gerne in diese Beziehung einbringen. Die Idee und Umsetzung des in diesem Beitrag beschriebenen „Website-Refreshes“ ist dabei eine logische Konsequenz, von der ganz sicher beide Seiten profitieren.

Und nun, sagt der UX’ler: „Call To Action!“.

Wir freuen uns über Deine Gedanken dazu.